Grüne Schifffahrt: Nutzung von AIS-Daten zur Bewertung der globalen Emissionen
Die Autoren: Constance Ugé, Carlos Jahn
Die Globalisierung und neue Umweltgesetze führen zu einem steigenden Bedarf an neuen technologischen Entwicklungen für die Schifffahrtsindustrie, insbesondere zur Schaffung intelligenter Häfen, intelligenter Wasserstraßen und intelligenter Schiffe. Da diese Entwicklungen jedoch noch in den Kinderschuhen stecken und somit noch nicht dem Stand der Technik entsprechen, liegt der Schwerpunkt auf der Verringerung der Emissionen aus der Schifffahrt. Um den CO2-Ausstoß des Seeverkehrs zu verringern, hat das Europäische Parlament eine Verordnung erlassen, die 2018 in Kraft getreten ist und ein System zur Überwachung, Berichterstattung und Überprüfung von CO2-Emissionen einführt. Um die globalen Schiffsemissionen zu messen und zu bewerten, wird ein Schätzungsmodell entwickelt. Anhand von AIS- und Umweltdaten wird der Widerstand der Schiffe im Wasser modelliert. Auf der Grundlage der verwendeten Hauptmaschine kann der voraussichtliche Treibstoffverbrauch einer Reise und damit die Emissionen angegeben und der stündliche Energiebedarf für jedes Schiff weltweit quantifiziert werden. Basierend auf den Erkenntnissen aus historischen Auswertungen ermöglicht ein Soll-Ist-Vergleich die Bewertung der Leistungsfähigkeit eines Schiffes und damit die Identifizierung von Emissionsminderungspotenzialen.