Klimawandel, nicht einheimische Arten und Schifffahrt: Bewertung des Risikos der Einschleppung von Arten in ein hocharktisches Archipel
Die Autoren: Chris Ware, Jørgen Berge, Jan H. Sundet, Jamie B. Kirkpatrick, Ashley D. M. Coutts, Anders Jelmert, Steffen M. Olsen, Oliver Floerl, Mary S. Wisz, Inger G. Alsos
Zusammenfassung:
Ziel: Die zu erwartenden Veränderungen des globalen Meeresklimas werden sich auf die Anfälligkeit mariner Ökosysteme für die negativen Auswirkungen nicht-einheimischer Arten (NIS) auswirken. In der Arktis besteht die Notwendigkeit, gegenwärtige und zukünftige marine biologische Einführungsmuster und -prozesse besser zu charakterisieren. Wir verwenden eine vektorbasierte Bewertung, um Veränderungen in der Anfälligkeit eines hocharktischen Archipels für die Einführung und Etablierung mariner NIS abzuschätzen. Standort Global, mit einer Fallstudie von Svalbard, Norwegen.
Methoden: Wir stützen unsere Bewertung auf den Grad der Anbindung an die globalen NIS-Pools durch das regionale Schifffahrtsnetz und die prognostizierten Veränderungen des Meeresklimas. Die Umweltverträglichkeit von Häfen, die mit Svalbard verbunden sind, wurde unter heutigen und künftigen Umweltbedingungen (2050 und 2100 gemäß dem Emissionsszenario RCP8.5) bewertet. Das Risiko der Einschleppung von NIS wurde dann auf der Grundlage des Potenzials bekannter NIS (im Ballastwasser oder als Biofouling), der Umweltübereinstimmung und einer qualitativen Schätzung des Ausbreitungsdrucks geschätzt.
Ergebnisse: Wir zeigen, dass Svalbard zunehmend anfällig für die Einführung und Ansiedlung von NIS im Meer sein wird. Schätzungen zufolge wird die Erwärmung der Meeresoberfläche in hohen Breiten im kommenden Jahrhundert dazu führen, dass fast ein Drittel der Häfen, die 2011 von Schiffe auf dem Weg nach Svalbard angelaufen wurden (n = 136), an die Umwelt angepasst werden. Das Schifffahrtsnetz wird Svalbard dann wahrscheinlich mit einem viel größeren Pool bekannter NIS verbinden, und zwar unter Bedingungen, die für ihre Ansiedlung günstiger sind. Das höchste Risiko für die Einschleppung von NIS durch Biofouling wurde für Forschungs- und Fischereifahrzeuge ( Schiffe ) veranschlagt, während die Einleitung von Ballastwasser bis zum Ende des Jahrhunderts ein erhöhtes Risiko darstellen dürfte.
Wichtigste Schlussfolgerungen: Ohne ein gezieltes Präventionsmanagement wird das Risiko der Einführung und Ansiedlung von NIS in Svalbard und der Arktis im weiteren Sinne in den kommenden Jahrzehnten zunehmen, so dass die Politik und die Maßnahmen darauf reagieren müssen.
Dieser wissenschaftliche Artikel wurde in der Zeitschrift Diversity and Distributions, Band 20, Ausgabe 1, Januar 2014, veröffentlicht.